Lasertherapie mit Low Level Laser

Der Begriff Laser ist eine Abkürzung für „Light Amplification by stimulated Emission of Radiation“. Low Level Laser sind Laser niedriger Energie und werden im Gegensatz zu den bekannten medizinischen Power-Lasern nicht zu chirurgischen Zwecken, sondern ausschließlich zu Heilzwecken eingesetzt. Deswegen werden sie auch Biostimulationslaser, Softlaser oder Therapielaser genannt. Im internationalen Sprachgebrauch wird seit wenigen Jahren nicht mehr von Low Level Lasertherapie, sondern von Photobiomodulation (PBM) gesprochen. Lasertherapie heißt, dass Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge auf und in das Gewebe gebracht wird.

Viel hilft nicht immer viel. Starke Laser sind weder automatisch effektiver noch besser. Wir setzen auf die Low Level Lasertherapie bei Pferden, nachdem wir uns mit allen marktgängigen Lasersystemen intensiv befasst haben. Die Low Level Lasertherapie setzt am therapeutisch sinnvollsten Fenster der Lichttherapie an, weil mehrfache leichte Laseranwendungen, die wiederholend verabreicht werden, für den Heilerfolg am Besten sind. Laseranwendungen außerhalb dieses optimalen Behandlungsspektrums bewirken bestenfalls nichts, schlimmstenfalls hemmen sie die physiologische Zellprozesse und können sogar Gewebe zerstören. Je stärker die Leistung des Lasers ist, umso höher ist die Gefahr, dass es bei seiner Verwendung einer schädlichen Gewebserwärmung kommt. Teilweise beobachten wir den Trend, Laserdioden mit besonders hoher Leistung, z.B. sogenannte „Multihochfrequenzlaser“ einzusetzen. Dies wird mit höherer Effektivität des Lasers, Power und technischer Innovation des Lasers begründet. Dem widersprechen internationale Studien die zeigen, dass Niedrigenergielaser, die im optimalen Stimulationsbereich für den Zellstoffwechsel arbeiten, gleiche und bessere Ergebnisse erzielen und gleichzeitig gewebeschonender und nebenwirkungsärmer sind.

Um diese Lasertherapie sinnvoll einzusetzen, bedarf es vorher einer Bestandsaufnahme der Ist-Situation und einer tierärztlichen Diagnose. Dabei ist die Lasertherapie zwar eine nebenwirkungsarme Behandlungsform, dennoch bedarf der Einsatz des Lasers einer fundierten Diagnose und eines sorgfältig durchdachten Behandlungsplans.

Der Laser wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, geweberegenerierend, zirkulationsverbessernd und abschwellend. Die Durchblutung, der Lymphabfluss und der Energiehaushalt der Zellen werden verbessert sowie insbesondere die ATP-Produktion in der Zelle wird messbar gesteigert. Hyaloronsäure und Kollagene werden vermehrt gebildet. Nach Verletzungen wird sogar die Regeneration von Nervenzellen gefördert.

Lasertherapie

Vorher

Lasertherapie

Nachher

Lasertherapie

Je nach Alter und Art der Verletzung oder der zu behandelnden Veränderung muss der Lasereinsatz individuell abgestimmt und während der Behandlung u.U. angepasst werden. Dabei können die notwendigen Behandlungsabstände zwischen täglicher Behandlung und Behandlung in größeren Abständen variieren.

Medizinische Studien haben gezeigt, dass der Heilungsverlauf in bestimmten Fällen, bei Verletzungen oder nach Operationen, bei Verwendung der Lasertherapie besser und schneller ist. Beim Pferd wird außerdem der Bildung von wildem Fleisch und überschießenden Narben entgegen gewirkt. Wir konnten feststellen, dass selbst alte Narben und z.B. Kaltbrand- und Kastrationsnarben, die Pferden oft unerkannt erhebliche Probleme machen, durch den Laser „entstört“ und die Gewebetextur verbessert werden können.

Die Lasertherapie ist eine nicht invasive und völlig schmerzfreie Methode. Sie wird von Pferden hervorragend akzeptiert und sogar Pferde, die sich an schmerzhaften Stellen kaum berühren lassen, tolerieren unsere Laserbehandlung in der Regel problemlos. Viele Pferde mit Schmerzen zeigen schon während der Erstbehandlung deutliche Anzeichen eines verbesserten Wohlbefindens wie Abkauen, Gähnen und sichtbare körperliche Entspannung bis hin zum Eindösen.